Gegen Überpopulationen von Stadttauben, Krähen, Kaninchen etc. kann die moderne Falknerei mit Greifvögeln gezielt vorgehen. Dafür können Bussarde, Adler Uhu oder Falken eingesetzt werden.
Was zu viele Tauben mit sich bringen
Mit der stetig zunehmenden Taubenpopulation wächst für den Menschen die Gefahr, der gesundheitlichen Beeinträchtigung. Wie aggressiv Tauben Kot mit anderen Oberflächen reagier sieht man an Bausubstanz von Wohnsiedlungen, Lagerhallen, historischen Gebäuden und auf Oberflächen wie Autolacken oder Edelstahl der Kot hinterlässt dort irreparable Schäden und wirkt ätzend.
Nun ist Vogel Kot nicht sehr flüssigkeitshaltig und verstaubt schnell. Dieser Vogelkotstaub wird unweigerlich in der Nähe der Kotstellen eingeatmet. Selbst wenn es keine Krankheitserreger zu übertragen gäbe kann das aggressive Material, Entzündungen und hervorrufen und das Immunsystem dauerhaft Schwächen was uns gegenüber anderen Krankheitserregern weniger resistent macht. Durch häufigen Kontakt besteht die Gefahr von Autoimmunkrankheit, wie mittlerweile die häufigen Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Asthma oder Heuschnupfen, die eine Folge von chronischen Entzündungen und einem überstrapaziertem Immunsystem sein können.
Wächst die Taubenkolonie zu groß an durch ein Überangebot von Futter, z.B. wenn Stadttauben zusätzlich gefüttert werden wächst die Chance das die Tiere selbst unter Krankheiten leiden. Flöhen und andere Blutsauger zum Beispiel. Die Tierchen nisten sich in das Gefieder der Tauben ein. Indem sie unbemerkt auf den Menschen überspringen, können Flöhe unterschiedliche Krankheitserreger übertragen. Einige dieser Bakterien lösen bedrohliche Infektionskrankheiten aus, beispielsweise Hirnhautentzündung und Fleckfieber.
Die Stadttaube
Die Stadttaube ist per Definition keine natürlich vorkommende Wildtierart. Während die Türkentaube oder die Ringeltaube bei uns heimisch sind und unter das Jaggesetz fallen, gilt dies nicht für die Stadttaube.
Die Stadttaube ist eine domestizierte Form der natürlich vorkommenden Felsentaube. Vergleichbar mit der Domestizierung und Umzüchtung vom Wolf zum Hund. Früher gehalten für den Fleischkonsum und als Delikatesse bekannt.
Oft kommt noch dazu das man weiße oder bunte Tauben unter den grauen Stadttauben findet, in dem Fall haben sich verwilderte Schmucktauben unter die Stadttauben gemischt. Schmucktauben wiederum gibt in den unvorstellbarsten Züchtungen. Kleintierzüchter versuchen bestimmte Farben, Formen, Gefiedermerkmale oder Flugeigenschafften durch die Zucht extrem herauszustellen. Z.B die Rolltaube. Diese Tauben sind im Normalfall extrem zutraulich gegenüber Menschen und sind oft nicht mehr alleine in der Natur überlebensfähig.
Mischen Sie sich unter Stadttauben sind sie meist ein guter Indikator für mögliche Brutplätze und Gefahren in der Nähe des Menschen. Weil sie weniger Scheu sind, sind sie schneller bereit in der Nähe des Menschen nach geeigneten Standplätzen zu suchen. Die Stadttauben lernen daraus folgen und verpaaren sich mit den Schmucktauben.
Die Felsentaube sowie die Schmucktaube haben gleiche Überlebensstrategien. Fortpflanzung so viel als möglich. Diese Tiere können ähnlich wie Mäuse oder Ratten das ganz Jahr über Nachkommen großziehen. Diese Tierarten rechnen damit, dass die meisten Ihrer Nachkommen intensiv gejagt werden und gehen in Überproduktion. Selbst wenn der Feinddruck sinkt, wie in bewohnten Gebieten ändert sich diese Strategie nicht. Das bedeutet die Tiere vermehren sich ohne Pause weiter und die Population wächst bis zu dem Maß in dem Futter zu Verfügung steht und das Wetter die Brut nicht zerstört. Werden Stadttauben gefüttert und finden in Gebäuden Wetter geschützte Nistplätze gibt es kein Ende. Gibt es nicht mehr genügend Futter für die Tauben hört die Nachzucht auch nicht auf, einige der Nachkommen müssen lediglich verhungern wenn es keinen Fressfeind gibt der diese Misere schneller beendet. Füttert man aber diese verhungernden Tiere wächst die Population nur noch weiter.
Natürliche Vergrämung
Wir setzen unsere Greifvögel gezielt zur Vergrämung von Wildvögeln und Standtauben ein. Die Vögel fühlen sich durch die bloße Anwesenheit eines Greifvogels nicht mehr sicher, sodass sie sich einen anderen Aufenthaltsort suchen. Auf diese Weise nutzen wir das von Natur aus angeborene Verhalten der Tiere aus und vergrämen sie ökologisch. Der Feinddruck den die Vögel empfinden muss dabei über einen gewissen Zeitraum aufrechterhalten werden. Ein Erstflug gibt Aufschluss über den Umfang der Vergrähmungsmaßnahmen. Je nachdem wie schnell und wie weit die Tiere den Standort meiden und wie lange sie fort bleiben. In einzelnen Fällen, wenn z.B. an anderer Stell den Vögeln zu gefüttert wird müssen die Vergrähmungsflüge dauerhaft integriert werden.
Ziel ist eine Umverteilung der Tauben auf ein anderes Gebiet. Z.b. Wenn Sie an Fenstern von Patient Zimmer im Krankenhaus nächtigen oder in Hallen mit Lebensmittellagerung die Waren verunreinigen. An Lüftungsschächten und zum Fassadenschutz.
Wie läuft die Vergrähmung ab
Dafür wird in unterschiedlichen Abständen der Greifvogel für Vergrähmungsflüge am betreffenden Standort eingesetzt. Länge und Umfang ergibt sich aus dem Verhalten der Tauben. Ein erster Flugtermin bringt schon viel Aufschluss über das weitere Vorgehen, allerdings reicht ein Flug nicht aus um die Tiere zum Umziehen zu bewegen. Im Prinzip wird den Tauben suggeriert das sich ein Greifvogel angesiedelt hat, und jeder Zeit auf Jagd gehen könnte. Der Umfang dieser Maßnahmen hängt davon ab wie sich die Tauben verhalten. Wie schnelle und weit sie weg fliegen, ob sie viele Versteckmöglichkeiten haben, wie viele Tiere Vergrähmt werden sollen und wie regelmäßig die Tiere am Standort anzutreffen sind. Nur die Tiere die gerade da sind bekommen den Schreck mit, den der Greifvogel verursacht. Auch der Grund ihrer Anwesenheit spielt dabei eine Rolle. Nutzen sie den Standort als Ruheplatz, zum Brüten oder bekommen sie in der Nähe ein Futterangebot. Tauben während der Brut können nicht vergrämt werden. Fotovoltaik z.B. dient den Tauben als perfektes Versteck und muss vorher für die Tiere unzugänglich gemacht werden.
Im besten Fall ziehen die Tauben nach einigen Termin um, oder meiden den Standort immer länger da sie befürchten dort wieder einem Greifvogel zu begegnen. Erst einmal umgezogen braucht es ein ähnlich starkes Druck oder Lockmittel damit die Tiere wieder umziehen. In einigen Fällen werden für eine Nachhaltige Lösung weitere Maßnahmen benötigt. Z.B bei bereits vorhandenen Brutplätzen oder reichlichem Futterangebot.
Auch wie der Greifvogel sich auf dem Gelände bewegen kann spielt eine große Rolle. Ein Falke kann einen großen Bereich abdecken da er hoch fliegt und einige Zeit im Jagdflug bleibt. Allerdings brauch dieser auf Geschwindigkeit setzende Jäger viel Platz um sich. Ein Flachdach oder eine größere Wiese ermöglichen den Einsatz meist gut. Zwischen und innerhalb von Gebäuden ist nur der Einsatz von auf Kurzstrecken jagenden Habichtarten möglich. Diese Tiere können von unten die Tauben aufscheuchen und Tiere aus Gebäuden heraustreiben.
Bei jedem Standort müssen wir auch das gefahren Potenzial für unsere Greifvögel beachten. Stromleitungen, Windböen in der Nähe von Fassaden und Fenster bedürfen äußerster Vorsicht und eine starke Körperliche Verfassung unserer Greifvögel. Man kann es mit dem Gefühl vergleichen das man hat wenn man müde oder unmotiviert zur Arbeit geht, es geht aber es gibt effektiver Tage. Auch ein Tier kann nicht jeden Tag in top Form sein auch wenn wir alles Mögliche dafür tun.
Inzwischen arbeitet die Garuda Falknerei Deutschlandweit in der Umweltberatung bei bestehenden Problemen an unterschiedlichen Objekten oder zur Beratung bei Neubauten. An einzelnen Stellen können andere Taubenabwehrmaßnahmen Sinn machen, auch dies Berücksichtigen wir und arbeiten an einer möglichst Nachhaltigen Gesamtlösung.
Woher wissen unsere Greifvögel wann Sie ein Tier jagen und somit verletzen und wann sie die anderen Vögel nur vertreiben sollen?
Greifvögel sind von Natur aus auf Effizienz und auf ein Aufwandminimum ausgelegt. Ist es nötig ein anderes Tier zu fangen, das Jagen kann ein Greifvogel übrigens nicht verlernen oder muss es gezeigt bekommen, dann macht er sich die Mühe. Dabei setzt er all seine Energie und seine Fähigkeiten ein, jeder Jagdflug birgt bei riskanten Manövern eine mögliche Verletzungsgefahr und dennoch geht durchschnittlich nur jeder 10te Jagdflug erfolgreich aus. Tauben sind zB. Selbst sehr ausdauernde Flieger und Wasservögel unterstützen sich gegenseitig so dass, das fangen einer Gans lebensgefährlich für den Greifvogel sein kann. Hat der Greifvogel erfasst dass, das fort fliegen der Vögel in Begleitung eines Falkners sicherer und leichter zum Nahrungserwerb führt wählt er den einfacheren Weg. Dabei ist das Vertrauen zum Falkner besonders wichtig denn Industrie- / Lagerhallen und Verkehr um die Gebäude bedürfen ein intensives Zusammenspiel zwischen Falkner und Greifvogel um dem Greifvogel die nötige Sicherheit an einem Unbekannten Ort zu geben.
Warum Greifvögel einsetzen
Vergrähmung ist die natürlichste Form der Vertreibung von einem Standort. Tierschutzrechtlich unbedenklich da die Tiere sich zwar unwohl fühlen aber gesundheitlich keine Schäden erleiden. Die Flucht vor Fressfeinden erfahren die Tiere auch in der Natur und werden deshalb nicht außergewöhnlich belastet.
Werden die Vögel mit dem Greifvogel bejagt, dafür ist eine Ausnahmegenehmigung erforderlich, dienen sie dem Greifvogel als Mahlzeit. Greifvögel sind reine Fleischfresser d.h. ein Tier wird sterben müssen. Kann die Taube oder Krähe als Mahlzeit dienen muss dafür kein Tier gezüchtet und getötet werden.
Im Umfeld eines besetzten Greifvogelnestes bleiben potenzielle Beutetiere so gut wie möglich fern. Mit regelmäßigen Vergrähmungsflügen eines Falkner Greifvogels simulieren wir diese Situation bis die Vögel auf andere Standtort ausweichen.
Erst mal umgezogen bedarf es eines ähnlich starken Druck- oder Lockmittels um die Tiere erneut zum Umziehen zu bewegen.
Abwehrmaßnahmen wie Netze müssen exakt angebracht und regelmäßig gewartet werden damit die Tiere sich nicht darin verfangen und verenden können. Bei großem Hallen oder vielen Balkonen sind die Ausweichmöglichkeiten für die Taube so zahlreich, dass die Kosten für die Installation von Taubenspikes und Duftschalen die Kosten ins unermessliche treiben.
Der Einsatz von Gift ist nicht erlaubt, da Vögel nicht als Schädlinge definiert sind.